Small Talk: "Kleines Gespräch" mit großer Wirkung!
Die Kunst der ungezwungenen Plauderei macht es uns leicht, Kontakte herzustellen und andere Menschen kennen zu lernen. Oft als oberflächlich abgetan, sind gerade die leichten und unverfänglichen Themen besonders geeignet, eine Begegnungs- und Kommunikationssituation angenehm zu gestalten. Wenn beide als Ergebnis dann ein Lächeln auf dem Gesicht haben - perfekt.
Typischerweise ergibt sich ein Small Talk in folgenden Situationen:
- Beim ersten Zusammentreffen mit Menschen im beruflichen Kontext
- Im Umgang mit schüchternen Kollegen oder Kunden
- Bei der Akquise eines neuen Kunden
- Bei Events, in Pausen oder beim gemeinsamen Warten auf etwas
Dies sind natürlich nur Beispiele für Situationen, die durch ein auflockerndes Einstiegs- oder Startgespräch positiv beeinflusst werden können. Small Talk erleichtert den Aufbau von Beziehungen jeglicher Art, egal ob im geschäftlichen oder privaten Umfeld. Sie können sich von einer ganz persönlichen Seite zeigen und so viel leichter Beziehung herstellen. Vielleicht entdecken Sie sogar verbindende Gemeinsamkeiten.
Aber - so einfach, wie er nach außen hin erscheint, ist der Small Talk nicht. Sicher gibt es Naturtalente, aber für viele Menschen bedeutet ein unverfängliches Gespräch - nicht nur im beruflichen Kontext - eine Herausforderung. Wollen wir mit System zum entspannten Gesprächspartner werden, ist es sinnvoll, sich erst einmal anzuschauen, welche persönlichen Hürden oder Widerstände es gibt.
Warum fällt vielen die lockere Plauderei so schwer?
Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich vor allem diese 3 Hürden:
Hürde 1, der Klassiker: die Angst vor Ablehnung
Klar, wer offen und freundlich auf Menschen zugeht, setzt sich der Gefahr aus, keine Resonanz zu bekommen - und das fühlt sich tatsächlich nicht so gut an. Wichtig ist es hier, das Verhalten des Anderen nicht persönlich zu nehmen. Manche Menschen sind einfach nicht besonders schwingungsfähig, andere sind gerade "irre beschäftigt" mit sich selbst. Zu einem lockeren Austausch gehören aber nun mal zwei.
Die meisten Menschen werden sich aber freuen, wenn Sie Ihnen freundlich und interessiert entgegenkommen. Menschen lieben positive Aufmerksamkeit! Achten Sie deshalb auf das "Beziehungsangebot", das Sie machen. Sind Sie selbst auf der Suche nach Zuwendung oder Bestätigung? Je weniger bedürftig Sie selbst sind, desto offener können Sie sich auf jemand anderen einlassen.
Also - stellen Sie Fragen, lassen Sie ihr Gegenüber erzählen, fragen Sie interessiert nach und beenden Sie den Small Talk ganz entspannt, wenn Sie genug haben.
Hürde 2: Die Befürchtung, kein interessantes Thema anbieten zu können
Sie suchen ein geeignetes Gesprächsthema? Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich da je nach Situation heranzutasten. Mit offenen Fragen ist es am leichtesten Kontakt herzustellen. Die meisten Menschen genießen diese Extraportion an Interesse und Aufmerksamkeit.
Beispiele für geeignete Themen:
- Der Ort des Gesprächs (Stadt, Gebäude)
- Die Vorträge oder Darbietungen (bei Tagungen/Messen)
- Film, Musik, Theater, Literatur
- Ausbildung/Beruf
- Urlaub/Freizeit/Sport/Hobby
Gewöhnen Sie sich an, Themen auf eine positive Weise anzusprechen. Berichten Sie beispielsweise über erste Eindrücke von der Stadt, in der man sich gerade trifft, so heben Sie Erfreuliches hervor.
Ausnahme: Wenn eine Situation offensichtlich unerfreulich ist - auch für den Gesprächspartner - dann kann man natürlich auch das gemeinsame "Leiden an der Situation" als Anlass zum Gespräch nehmen.
Folgende Themen sind für den Small-Talk riskant bis ungeeignet :
- politische Streitpunkte
- Religion
- Gehalt, persönliche Finanzen
- sehr private Themen (z.B. Krankheit)
Bei Gelegenheit wählen Sie ein Thema, das Sie selbst interessiert. Echte Begeisterung ist ansteckend und weckt in der Regel auch Interesse beim Gegenüber. Vielleicht lassen Sie sich aber auch ganz entspannt von Ihrem Gesprächspartner für dessen Thema gewinnen.
Hürde 3: Die Sorge, den Small Talk nicht jederzeit auch wieder beenden zu können.
Small Talk findet nicht immer ein natürliches Ende und muss dann aktiv beendet werden. Sei es, dass Sie sich wieder dem Tagesgeschäft zuwenden wollen, sich Ihr Gesprächspartner als nicht so interessant erweist oder dass Sie nach dem Warm-up zum eigentlichen Thema wechseln wollen. Wie findet man den Absprung?
So beenden Sie gekonnt Ihren Small Talk:
- Danken Sie Ihrem Gegenüber und drücken Sie Ihre Wertschätzung aus: „Es war anregend und spannend, sich mit Ihnen zu unterhalten.“
- Schließen Sie mit einem positiven Ausblick – stellen Sie ein erneutes Treffen in Aussicht: „Ich freue mich, wenn wir uns wiedersehen.“ Wünschen Sie der Person, mit der Sie geredet haben, viel Erfolg, einen schönen Tag o.ä..
- Begrenzen Sie von vornherein die Gesprächszeit – weisen Sie dazu auf einen nachfolgenden Termin hin. So können Sie sich zu gegebener Zeit, nach einem Blick auf die Uhr problemlos verabschieden
- Nächstes Treffen andeuten: „Gut – wir sehen uns ja schon am Donnerstag wieder!“
- Sie geben einen Grund für die Gesprächsbeendigung an: „War schön, Sie zu sprechen, aber jetzt wartet ein Kundengespräch auf mich!“
- Zusammenfassende Bemerkung: „Danke, Sie haben mir ein gutes Stück weitergeholfen!“ oder „So, da haben Sie mich ja auf den neuesten Stand gebracht ...!“
- Zum eigentlichen Thema wechseln: Signalisieren Sie Ihrem Gegenüber mit einem "Apropos", dass Sie zum verabredeten Thema kommen möchten. Benennen Sie beispielsweise, was geschehen ist: "Jetzt sind wir ins Schwärmen gekommen". So unterstreichen Sie zunächst die persönliche Beziehung bevor Sie dann zum Businessthema hinführen: "Da fällt es fast schwer, übers Geschäft zu sprechen. Sollen wir dennoch in die Unterlagen schauen?"
Was ist Ihre spezielle Herausforderung beim Small Talk?
Um innere Hürden zu überwinden, ist nichts wirksamer als "Learning by Doing". Es empfiehlt sich daher, ganz bewusst in alltäglichen Situationen Small Talk zu trainieren. Im Zug oder Flugzeug, beim Warten auf einem Amt oder mit Ihrem Mechaniker bei der Autoübergabe zum Wintercheck. Es geht darum, zumindest für kurze Zeit mit beliebigen Personen auf angenehme Art kommunizieren zu können. Betrachten Sie die nächste Plauderei mit Ihrem Nachbarn als Übungsfeld. Durch positive Erfahrungen lassen sich Unsicherheiten am leichtesten überwinden. Es erfordert lediglich ein wenig Mut, diese Erfahrungen aktiv zu suchen.